ŠKODA ist einer der traditionsreichsten Automobilhersteller der Welt und gleichzeitig eine Marke voller Geschichten. Das beginnt bereits mit der Gründung, die im Jahr 1895 unter dem Namen Laurin & Klement vonstatten ging und setzt sich mit der Übernahme durch den bereits längst etablierten ŠKODA-Konzern aus Pilsen fort. In der sozialistisch regierten Tschechoslowakei wurde es ein wenig ruhiger um ŠKODA, doch spätestens seit der Übernahme durch Volkswagen starten die Tschechen so richtig durch. Kaum eine andere Importmarke ist so erfolgreich und kaum ein anderer Hersteller hat so viele Flaggschiffe wie den Fabia, Octavia oder den neu aufgelegten Scala im Angebot. Während man ŠKODA hierzulande meist ausspricht, wie es geschrieben wird, wäre die korrekte Aussprache eigentlich „Schkodda“ mit einem „Sch“ als Anlaut.
Aus den Geschichtsbüchern von ŠKODA
Auch der Aufstieg der Automarke ŠKODA begann mit einem Zufall. Václav Laurin, ein gelernter Schlosser und Václav Klement, ein Buchhändler trafen als Fahrradenthusiasten aufeinander und ärgerten sich über den schlechten Service eines Dresdner Fahrradherstellers. Dieser weigerte sich im Jahr 1895 die Korrespondenz auch in tschechischer Sprache zu führen, woraufhin die beiden Jungunternehmer kurzerhand eigene Fahrräder unter dem Namen Slavia vermarkteten. Die Strategie ging voll auf, sodass im Jahr 1899 erste Motorräder und 1905 das erste Auto folgten. Die Rede ist von der Voiturette, die ebenso wie die frühen Rennwagen der Marke bahnbrechend in puncto Qualität war. Noch zu Kaiserzeiten avancierte Laurin & Klement zum führenden Automobilhersteller Österreich-Ungarns.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs blieb Laurin & Klement eine erfolgreiche Marke, wenngleich die Stückzahlen nicht mit denen der damaligen Branchenleader mithalten konnten. So kam es, dass das Maschinenbauunternehmen ŠKODA seine Fühler nach dem Autobauer ausstreckte und diesen übernahm. ŠKODA existierte seit 1859 und war in der Lage, eine Massenproduktion einzuläuten. Die gute Reputation der Pilsener resultierte aus der Mitwirkung am Bau des Suezkanals sowie einiger Turbinen an den Niagarafällen. Durch die Übernahme entstand die Autosparte von ŠKODA als eigene AG namens Akciová společnost pro automobilový průmysl (Aktiengesellschaft für die Automobilindustrie bzw. ASAP). 1925 erhielten die Fahrzeuge von ŠKODA (vormals Laurin & Klement) das bis heute verwendete Logo mit dem Pfeil und mit dem Popular wurde das erste massenproduzierte Fahrzeug vorgestellt.
Der Zweite Weltkrieg markierte einen Einschnitt in der Firmengeschichte. ŠKODA wurde verstaatlicht und exportierte als tschechoslowakisches Unternehmen vor allem in die Staaten des „Warschauer Pakts“. Seit den 1980er Jahren kooperierte man jedoch mit Volkswagen und Anfang der 1990er Jahre folgte die Übernahme. Nach und nach wuchs ŠKODA wieder zu dem Qualitätshersteller früherer Zeiten und übertraf mit dem Fabia als erster Importhersteller auf dem deutschen Markt die Marke von mehr als 100.000 verkauften Einheiten.
Motorsport bei ŠKODA
Die ersten Gehversuche im Rennsport erfolgten bei L&K bereits mit den Motorradrennen, an denen auch die Firmengründer teilnahmen. Ein erster Meilenstein folgte im Jahr 1909 mit dem Rennwagen Typ FCR des bekannten österreichischen Konstrukteurs und Rennfahrers Otto Hieronimus. Unter dem Namen ŠKODA wurden die Rennsportaktivitäten nicht weitergeführt und auch in der CSSR fuhren die Fahrzeuge nur gelegentlich bei Rennen mit. Ab den 1990er Jahren war es vor allem die Rallye-WM, in der ŠKODA Triumphe einfuhr. Vier Weltmeistertitel in der World Rallye Championship unterstreichen die einzigartige Qualität der Fahrzeuge.
Innovationen bei ŠKODA
Am Anfang stand die Qualität, mit der Laurin und Klement den Unterschied machten. Das Unternehmen zeigte sich stets gegenüber Innovationen aufgeschlossen, was auch unter der Ägide von ŠKODA erhalten blieb. Wer heute in ein Fahrzeug der Marke steigt, erfreut sich am „Simply clever“- Programm, das in kleinen aber ungewöhnlichen Details besteht. Ein Beispiel ist der Eiskratzer auf der Innenseite des Tankdeckels, der auch als Messer der Reifenprofile genutzt werden kann. Ebenfalls erhalten manche Fahrzeuge Kuscheldecken oder herausnehmbare LED-Beleuchtung im Kofferraum. Eine technische Neuerung war die aktive Zylinderabschaltung ACT, die seither auch in anderen Modellen des VW-Konzerns zur Anwendung gelangt.
ŠKODA in der heutigen Zeit
Heute steht ŠKODA für Vielfalt und hat einige erwähnenswerte Modelle in seinem Sortiment. Der Einstieg erfolgt mit dem Citigo, der als kleines Stadtfahrzeug das Segment der Kleinstwagen abdeckt. Fabia und Octavia sind ein Kleinwagen und ein Kompaktmodell und gleichzeitig das Erfolgsduo des Herstellers hinsichtlich der Verkaufszahlen. Dazwischen platzierter der Hersteller in früheren Jahren den Rapid, mittlerweile dessen Nachfolger, den ŠKODA Scala. Wer ein wenig mehr Platz benötigt, entscheidet sich kurzerhand für den ŠKODA Superb aus der oberen Mittelklasse und damit gleichzeitig das Flaggschiff.
Besondere Kompetenz zeigt ŠKODA im Bereich der SUV. Der legendäre Yeti wurde einst als „bestes Auto der Welt“ auserkoren und mit dem Kamiq, Kodiaq und Karoq schicken die Tschechen mittlerweile ein Dreigestirns ins Rennen. Die drei SUV überzeugen allesamt durch Qualität und ein erfrischendes Design.